Zwei Affen entstehen
Dem Projekt zu Bruegels „Zwei angekettete Affen“ aus Berlin liegt ein synthetischer Ansatz zugrunde: Die auf Quellen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen basierende Rekonstruktion der einzelnen Phasen der Bildentstehung vergegenwärtigt den Schaffensprozess des Künstlers.
Die Tafeln geben Einblicke in die Bildentstehung, über die bisher sehr wenig bekannt war, und demonstrieren Bruegels bereits in frühen Quellen bewunderte malerische Technik.
In Kooperation mit: Babette Hartwieg und Bertram Lorenz,
Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
Der geschulte Blick erkennt: Bei den Äffchen handelt es sich um Halsbandmangaben. Wahrscheinlich hat Bruegel diese seltenen und exotischen Tiere gesehen und porträtiert, als sie aus der Küstenregion Westafrikas von Seeleuten nach Europa gebracht wurden. Antwerpen wurde zu Bruegels Zeiten zu einer der wichtigsten internationalen Handelsstädte im Norden Europas. Aus allen Teilen der Welt brachten die Schiffe Waren, sowie vermutlich auch diese Äffchen, in die Stadt.
Die Affen sitzen halb im Licht, halb im Schatten. Damit lenkt Bruegel unseren Blick auf die charakteristischen Köpfe der beiden Tiere.
Nicht nur der Entstehungsprozess, sondern auch das Motiv ist sehr spannend: Obwohl das Berliner Bild eines der kleinsten Gemälde Bruegels ist, löste diese charmante, aber sehr außergewöhnliche Darstellung hinsichtlich ihrer Bedeutung schon viele Spekulationen aus.
Mehr dazu finden Sie im Katalog zur Ausstellung.
Pieter Bruegel d. Ä.
Zwei angekettete Affen
1562 // Signiert und datiert links unten: „ · BRVEGEL · MDLXII · “ // Eichenholz, 19,8 × 23,3 cm // Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 2077